Labore und Werkstätten

Der Erwerb von Wissen basiert auch auf der eigenen Anschauung und dem praktischen Versuch. Sicherheit beim Experimentieren ist oberstes Gebot. Auch die Beleuchtung muss sich diesen Anforderungen anpassen.


In naturwissenschaftlichen Fächern sind Versuche fester Bestandteil des Unterrichtsangebots. Viele Experimente, beispielsweise mit verpuffendem Wasserstoff oder lichtbrechenden Prismen, hinterlassen nachhaltigen Eindruck.

Beleuchtung von Fachräumen

Voraussetzung für ein erfolgreiches Lernen in Fachräumen ist ein ausreichendes Beleuchtungsniveau, um auch mit kleinen Objekten gut hantieren zu können: mindestens 500 Lux sollten es sein. Je höher die Ansprüche an die Sehaufgabe, desto höher sollte auch die Beleuchtungsstärke gewählt werden. So sind für Arbeiten an Zeichenbrettern und diffizile Werkarbeiten 750 Lux die richtige Wahl.

Für den sicheren Umgang mit Chemikalien und technischen Geräten im Unterricht sind harte Schatten im Arbeitsbereich und Reflexionen, etwa auf Glas oder Metall, zu vermeiden. Als Lösung bieten sich Leuchten mit hohen indirekten Lichtanteilen an. Sie erhöhen die vertikale Beleuchtungsstärke und sorgen für eine harmonische Lichtverteilung und weiche Schatten.

In Fachräumen sollte darauf geachtet werden, dass speziell im vorderen Teil des Klassenzimmers die eingesetzten Leuchten gedimmt werden können. So kann die Helligkeit reduziert werden, falls Bildschirme oder Projektoren eingesetzt werden oder am Lehrerpult ein spannender Versuch stattfindet.  

Im Unterrichtsalltag erleichtern Lichtsteuerungen einen raschen Wechsel der Beleuchtungssituation. Über ein intuitiv bedienbares Panel im Lehrerbereich lässt sich damit per Knopfdruck die richtige Beleuchtung für Experimente, Vorträge oder Prüfungen einstellen.

In naturwissenschaftlichen Räumen lässt sich die technische Infrastruktur in die Beleuchtung integrieren. In Kombination mit direkt/indirekt strahlenden Pendelleuchten – bestückt mit effizienten LEDs – können Tische für Gruppenarbeiten frei angeordnet werden.

Farben und Details richtig erkennen

Das korrekte Erkennen von Farben ist in allen Laboren und Werkräumen wichtig. Chemikalien unterschieden sich oft in leichten Farbnuancen. Kleinste Verfärbungen in Petrischalen sowie Farbkennzeichnungen auf Kabeln und Klemmen müssen deutlich erkennbar sein. Wichtig ist daher, dass alle eingesetzten Lichtquellen eine gute Farbwiedergabe haben. Am besten eignen sich LEDs oder Leuchtstofflampen mit sehr guter Farbwiedergabe ≥ Ra 90 und neutralweißer Lichtfarbe. Hochwertige Schutzglasscheiben als Leuchtenabdeckungen behalten über Jahre ihre Farbneutralität.

Um unerwünschte Stroboskopeffekte zu vermeiden, sollten in Fachräumen stets Leuchten mit elektronischen Vorschaltgeräten (EVG) eingesetzt werden – bei LEDs und modernen Lichtmanagementsystemen ohnehin Voraussetzung. In älteren Systemen sind mitunter noch Leuchten mit konventionellen Vorschaltgeräten im Einsatz. Abgesehen davon, dass solche Altanlagen mehr Energie verbrauchen als nötig, haben sie den zusätzlichen Nachteil, dass bei 50 Hertz (Hz) kein flackerfreier Betrieb mehr gewährleistet werden kann und bei schnell rotierenden Gegenständen – wenn Rotationsgeschwindigkeit und Frequenz identisch sind – der Eindruck eines optischen Stillstands entsteht.

Notbeleuchtung und Ex-Leuchten geben Sicherheit

Wird die allgemeine Raumbeleuchtung während eines Versuchs gedimmt, müssen Stufen mit Treppenlichtern und Ausgänge mit einer Sicherheitsbeleuchtung über der Tür beleuchtet werden, um das gefahrlose Verlassen des Labors zu ermöglichen. In Lichtmanagementsystemen lassen sich abgedimmte Lichtszenen für das jeweilige Versuchsszenario vorprogrammieren und bei Bedarf schnell und einfach abrufen.

Experimente und Demonstrationen mit Feuer oder leicht brennbaren Materialien werden an eigens dafür eingerichteten Plätzen durchgeführt. Für solche Versuchskammern und der Bereich des Lehrerpults empfiehlt licht.de den Einsatz explosionsgeschützter Leuchten der Schutzart IP 66.

Auch bei der Bearbeitung von Holz, Stein und Metall wirbeln in der Werkstatt Staub und Schwebeteilchen auf. In Schreinereien und anderen Betrieben mit hoher Staubentwicklung sollten deshalb ebenfalls nur Leuchten eingesetzt werden, die gegen Entzündung und Entflammung geschützt sind.

Normen

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