Autobahnen und Kraftfahrzeugstraßen

Hohe Geschwindigkeiten erfordern besonders gute Sicht. Die drei Hauptkriterien einer sicherheitsfördernden und damit unfallreduzierenden Straßenbeleuchtung sind Helligkeit, Gleichmäßigkeit und Blendungsbegrenzung. Grundsätzlich gilt: Je heller die Straße, desto besser erkennt der Fahrer Hindernisse und gefährliche Situationen.


Auf Autobahnen, Schnellstraßen und Landstraßen sind hohe Geschwindigkeiten an der Tagesordnung. Es sind aber auch langsamere Verkehrsteilnehmer wie Lkw oder Fahrzeuge mit Anhängern auf diesen Straßen unterwegs. Die Beleuchtung muss die Fahrzeuglenker bestmöglich bei ihren Sehaufgaben unterstützen, damit Verkehrsunfälle mit Personenschäden weitestgehend vermieden werden können.

Mehr Sicherheit wird vor allem dadurch erreicht, dass der Straßenverlauf sowie Gefahren und Hindernisse auf der Fahrbahn und Gefährdungen, die vom Fahrbahnrand ausgehen, frühzeitig erkannt werden. Durch  

  • eine angemessene Fahrbahnhelligkeit,
  • eine gleichmäßige Ausleuchtung und
  • die Vermeidung von Blendung

können die Betreiber viel für die Sicherheit tun.

Fahrbahnhelligkeit

Entscheidend für eine gute Sicht ist vor allem die Fahrbahnhelligkeit. Diese wiederum ist abhängig von unterschiedlichen Faktoren, wie z. B. der Reflexionseigenschaft der Straßenoberfläche, dem Lichtstrom und der Anordnung der Leuchten sowie deren Lichtstärkeverteilung.

Gleichmäßigkeit der Beleuchtung

Eine gleichmäßig ausgeleuchtete Straße mit minimierten Schatten- und Dunkelzonen hilft den Verkehrsteilnehmern, sich nachts auf den Straßen sicher fortzubewegen. Steigt die Leuchtdichte im direkten Umfeld der Fahrbahn – beispielsweise durch hell beleuchtete Fassaden, Plätze oder Schaufenster in der Nähe von innerstädtischen Schnellstraßen – muss die Fahrbahnleuchtdichte entsprechend angepasst werden, damit Personen, Fahrzeuge und Gegenstände rechtzeitig wahrgenommen werden können.

Einmündungen oder Gefahrenstellen müssen durch höhere Lichtstärken aus dem Umfeld optisch hervorgehoben und damit sicherer gemacht werden. Die Übergänge von hell beleuchteten zu weniger oder gar nicht beleuchteten, dunklen Straßenabschnitten sollten fließend sein, da das menschliche Auge etwas Zeit benötigt, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Umgekehrt, also von Dunkel nach Hell, gelingt die Anpassung der Augen deutlich schneller. 

Blendung vermeiden

Eine Blendung der Fahrer durch die Beleuchtungsanlage muss unbedingt ausgeschlossen werden. Bei der Blendungsbewertung wird von einer vorgegebenen Blickrichtung des Kraftfahrers ausgegangen. DIN EN 13201 regelt zudem die prozentual erlaubte Schwellenwerterhöhung TI (threshold increment). Sie stellt die Bewertungsgröße für die physiologische Blendung dar.

Bewertungskriterien für Autobahnen und Kraftfahrzeugstraßen

DIN 13201-1 und DIN EN 13201-2 legen die Vorgaben zur Auslegung der Beleuchtung auf Autobahnen und Kraftfahrzeugstraßen fest.

  • Lichttechnisches Bewertungskriterium ist die mittlere Fahrbahnleuchtdichte. Für den Eindruck der Fahrbahnhelligkeit durch die Leuchtdichte sind folgende Faktoren von Bedeutung:
    • Standort des Betrachters
    • Reflexionseigenschaften der Straßenoberfläche
    • Anordnung der Leuchten
    • Lichtstärkeverteilung der Leuchten
    • Lichtstrom der Leuchtmittel
  • Angemessene Gesamt- und Längsgleichmäßigkeit der Lichtverteilung.
  • Ausreichende Blendungsbegrenzung unter Berücksichtigung der zulässigen Schwellenwerterhöhung (TI).
  • Das Beleuchtungsstärke-Verhältnis der Umgebung muss der mittleren Fahrbahnleuchtdichte angepasst sein, um eine bessere räumliche Orientierung zu ermöglichen.
  • Rand- und angrenzende Bereiche der Fahrbahn , z. B. Rad- und Gehwege, müssen durch ein ausreichendes Verhältnis der Umgebungs-Beleuchtungsstärke an das Helligkeitsniveau der Straße angepasst sein.

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