Sanierung der Straßenbeleuchtung

Die Beleuchtung von Straßen, Wegen und Plätzen ist für Kommunen Teil ihrer Verkehrssicherungspflicht. Die Kosten müssen sich in knappe Kommunalhaushalte einfügen. Mit dem Wechsel zu moderner Beleuchtungstechnik lassen sich bis zu 80 Prozent Kosten einsparen.

Die Beleuchtung von Straßen und Plätzen ist eine kommunale Aufgabe – und kostet jährlich viele Millionen Euro. Nach Einschätzung der Städte und Gemeinden besteht in Deutschland ein gewaltiger Investitionsstau: So sehen fast 60 Prozent der deutschen Kommunen ein deutliches Einsparpotenzial in der Straßenbeleuchtung (Umfrage der Deutsche Energie-Agentur GmbH, dena, sowie des Sustainable Business Instituts, SBI, von 2016).


Auch der ZVEI hatte bereits 2009 berechnet, dass allein bei der Straßenbeleuchtung in Deutschland etwa 1,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Ausstoß vermieden und Kosten von rund 400 Millionen Euro gespart werden könnten. Zwischen 40 und 70 Prozent des kommunalen Stromverbrauchs entfallen auf die Beleuchtung mit rund 9 Millionen Lichtpunkten. Vielerorts sind jedoch noch immer Quecksilberdampf-Hochdrucklampen in Leuchten zu finden, wenngleich diese seit 2015 nicht mehr auf den europäischen Markt gebracht werden dürfen. Und lediglich rund 25 Prozent der Kommunen nutzen bereits moderne LED-Technologie. Entsprechend hoch ist das Einsparpotenzial.

Für die Sanierung veralteter Straßenbeleuchtung spricht eine ganze Reihe von Gründen:

  • Sachzwänge: alte Leuchten fallen häufig aus oder passende Leuchtmittel sind nicht mehr lieferbar,
  • Klimaschutzziele: mehr Effizienz und weniger CO2-Ausstoß,
  • weniger Kosten,
  • eine bessere Lichtqualität moderner Anlagen sowie ein damit verbundener
  • Sicherheitsgewinn,
  • mehr Attraktivität im Rahmen des Stadtmarketings.

Energieverbrauch dominiert die Kostenstruktur

Grundlage aller Entscheidungen über die Investition in Straßenbeleuchtung ist eine detaillierte Betrachtung der Kosten und aller Faktoren, die sie langfristig beeinflussen – denn Straßenbeleuchtung ist ein langlebiges Gut. In der Regel wird von einer Lebensdauer der Anlagen von circa 25 Jahren ausgegangen. Einmal getroffene Entscheidungen wirken also Jahrzehnte nach. Kommunen brauchen deshalb eine nachhaltige Strategie, die den Energieverbrauch und die Kosten langfristig senkt.

Grundsätzlich bestehen die Gesamtkosten der Straßenbeleuchtung aus den

  • Investitionskosten = Kosten für Kauf und Montage der Beleuchtungsanlagen und ihrer Bauelemente,
  • Kosten für die Finanzierung und
  • Betriebskosten = Kosten für Energie, Wartung und Instandhaltung sowie für den Ersatz defekter Lampen.

Die Betrachtung der Kosten im Lebenszyklus zeigt: Innerhalb dieser Kostenstruktur dominieren die Energiekosten bei Weitem. Hier lässt sich also mit dem größten Hebel ansetzen, wenn Ausgaben für die Beleuchtung dauerhaft gesenkt werden sollen. 

Eine Senkung der Kosten durch Verzicht auf Beleuchtung oder die zeitweise Abschaltung ist dabei keine echte Option, denn Kommunen unterliegen der Verkehrssicherungspflicht nach Paragraf 823 des BGB, aus der sich auch eine Beleuchtungspflicht ableitet. Entsprechende Haftungsrisiken sind in der Kostenrechnung allerdings nur schwer abzubilden, ebenso wenig wie die volkswirtschaftlichen Kosten von Verkehrsunfällen in Milliardenhöhe, die durch eine bessere Straßenbeleuchtung zumindest reduziert werden könnten.

Sanierung rechnet sich: Für Umwelt und Budget

Im Fokus steht angesichts der angespannten Haushaltslage vieler Kommunen vor allem das Ziel, die Etats durch Senkung der Kosten für Beleuchtung zu entlasten. Methoden zur Ermittlung der Lebenszykluskosten und des Kapitalwertes belegen, dass sich die Ziele der Wirtschaftlichkeit sowie der Ressourcenschonung dank der enormen technischen Weiterentwicklung im Beleuchtungssektor hervorragend miteinander verbinden lassen. Gegenüber einer Altanlage sind Einsparungen in Höhe von bis zu 80 Prozent möglich; Investitionen in energieeffiziente Lichttechnik amortisieren sich somit oft schon nach wenigen Jahren.

Für mehr Energieeffizienz in der Straßenbeleuchtung stehen Planern und Betreibern eine Reihe von Stellschrauben zur Verfügung:

  • Moderne LED-Leuchten sind effizient und sehr langlebig; sie tragen zu hoher Kostenersparnis bei und halten den Wartungsaufwand niedrig.
  • Weitere Ersparnis und mehr Komfort bringt der Einsatz von intelligenten Lichtmanagementsystemen, die ein Herunterdimmen der Lichtmenge in den Nachtstunden, z. B. ab Mitternacht, ermöglichen.
  • Ebenfalls bedeutend ist eine professionelle Lichtplanung, denn nur eine Anlage, die optimal den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Situationen entspricht, bietet eine hohe Lichtqualität und ist zugleich wirtschaftlich.
     

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