Nachhaltige Lichttechnik: „grün“ und „gut“

Moderne LED-Lichtquellen und eine effiziente Steuerung der Beleuchtung verbrauchen wenig Energie und entlasten die Umwelt. Doch grüne Lichttechnik kann noch mehr: Sie überzeugt mit guten Ökobilanzen, spart Kosten und schafft mehr Lebensqualität.
 

Eine nachhaltige Lichtplanung behält den gesamten Lebenszyklus einer Beleuchtungsanlage im Blick – von der Produktauswahl über die Wartung bis zur Entsorgung. Grundlage ist eine genaue Betrachtung folgender Fragen:

  • Wie sind die Produkte aufgebaut? Sind einzelne Komponenten austauschbar?
  • Wie können sie gewartet werden? Bis wann gibt es Ersatzteile?
  • Welche Normen, Vorschriften und Gesetze sind zu beachten?
  • Welche Chancen bietet eine Gebäudezertifizierung?
  • Wichtig: Welche Bedürfnisse haben die Nutzer?

Denn eine Beleuchtungsanlage ist erst dann wirklich nachhaltig, wenn sie effizient arbeitet, die Umwelt entlastet und Menschen sie im Alltag als hilfreich erleben. Aus diesem Grund beziehen Green- und Blue-Building-Zertifikate alle diese Aspekte in ihre Bewertung ein. Dazu gehören auch individuelle Steuerungsmöglichkeiten – für mehr Nutzerkomfort.

Soll eine Beleuchtungsanlage saniert werden, ist zudem eine klare Beschreibung des Ist-Zustands wichtig, um Sparpotenziale und Qualitätssteigerungen zu bestimmen.

 

Energieeffizient, wirtschaftlich und komfortabel

Wirklich nachhaltige Lichtkonzepte verknüpfen die Leitgedanken Umweltschutz, Wirtschaftlichkeit und soziale Aspekte und sind damit mehr als nur energieeffizient. Dazu gehört eine umsichtige Produktauswahl:

  • Reduzierter Einsatz wiederverwertbarer Materialien wie Aluminium und Glas – aber auch Kunststoffe – schonen wertvolle Ressourcen. Die Wiederverwertbarkeit von Materialien in Leuchten (zirkuläre Produkte) wird schon bei der Produktentwicklung berücksichtigt.
  • Recycelbare und schadstoffarme Komponenten, die am Ende der Lebensdauer problemlos dem Stoffkreislauf zugeführt werden können. Orientierung beim Kauf bieten viele Hersteller mit Öko-Labels oder EPDs (Environmental Product Declaration).
  • Austauschbare Komponenten: Sie vereinfachen Reparatur, Modernisierung und verlängern die Laufzeit einer Beleuchtungsanlage. So können etwa ältere LED-Module sowie Betriebsgeräte durch neue, leistungsfähigere Komponenten ersetzt werden.
  • Hohe Lichtqualität: Sie vereint gute Sehbedingungen (visuelle Qualität), eine angenehme Lichtatmosphäre (emotionale Qualität) und eine positive Wirkung auf Körper und Gesundheit (biologische Qualität nach dem HCL-Konzept).

Nachhaltig geplantes Licht dient dem Menschen. Es sorgt für Sicherheit auf Straßen und Plätzen, steigert das Wohlbefinden bei der Arbeit sowie in der Freizeit und steht damit für mehr Lebensqualität.

Aspekte und Komponenten nachhaltiger Beleuchtung

  • Leuchten mit optimierter Reflektor- und Linsentechnologie lenken das Licht mit geringen Verlusten präzise auf die zu beleuchtenden Flächen.
  • Außerdem überzeugt LED-Technik mit einer beachtlichen Ökobilanz. So verursachen etwa LED-Leuchten über 90 Prozent ihrer gesamten CO2-Emission im Betrieb, lediglich zwei Prozent werden für ihre Produktion benötigt.
  • Lichtmanagement ermöglicht variable Lichtszenen, eine perfekte Abstimmung auf das Tageslicht, Präsenzkontrolle und hohen Beleuchtungskomfort. Die Steuerung inklusive Sensorik bietet zudem das größte Einsparpotenzial: Im Zusammenspiel mit modernen LED-Systemen lässt sich damit der Energieverbrauch um bis zu 80 Prozent reduzieren. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber mit dem GebäudeEnergieGesetz (GEG) den Einsatz von Lichtmanagementsystemen in vielen Bereichen (z. B. Verkehrsflächen mit langen Abwesenheiten) zur Referenztechnologie und damit zum Mindeststandard erklärt. Lichtmanagement ist ebenfalls unverzichtbar, wenn eine Beleuchtungsanlage nach dem Human-Centric-Lighting-Konzept (HCL) umgesetzt werden soll.
  • Professionelle Lichtplanung mit entsprechender Planungssoftware garantiert, dass Beleuchtung bedarfsgerecht eingesetzt wird, und berücksichtigt technische Vorgaben ebenso wie Wünsche und Anforderungen der Nutzer. Im Büro und in der Produktion schafft normgerechtes Licht optimale Arbeitsbedingungen und trägt so zur Wertschöpfung bei.

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