Ein starkes Team: Licht und Farbe

Warum fühlen wir uns in einigen Räumen wohl, in anderen nicht? Häufig liegt es am geschickten Umgang mit Licht und Farbe: Beide Faktoren haben großen Einfluss auf unser Wohlbefinden, beeinflussen unsere Stimmung und die innere Uhr.
 

80 Prozent aller Sinneseindrücke nimmt der Mensch über das Auge auf. Licht spielt dabei eine Hauptrolle, denn Licht macht Farben überhaupt erst sichtbar. Wechselnde Lichtstimmungen lassen sich ohne viel Aufwand realisieren. Die einfachste Methode besteht darin, in größeren Räumen mindestens fünf bis sieben unterschiedliche Leuchten einzurichten: Decken- und Wandleuchten, Schienensysteme für die Allgemeinbeleuchtung, Tisch- und Stehleuchten für behagliche Lichtstimmung und für gerichtetes Licht sowie Akzentbeleuchtung, die den Blick auf Bilder, Skulpturen oder farbige Wände richtet.

Seelendoping für Zuhause

Schon die alten Ägypter wussten um die Macht der Farben und des Lichts. Sie richteten „Farbtempel" mit unterschiedlich kolorierten Räumen ein. Und die Chinesen hängten Tücher vor die Fenster, damit gefärbtes Licht die Kranken schneller heile. Heute weiß man: Farbiges Licht bringt den Körper dazu, stimmungsaufhellende Substanzen auszuschütten. Seelendoping also, das sich ganz einfach auch in den eigenen vier Wänden nutzen lässt.

Mit Wandfarbe und Licht lassen sich Räume einfach und wirkungsvoll verändern. So sorgen z. B. beruhigende, warme Farben im Schlafzimmer für eine gemütliche Atmosphäre, die durch passende Lichtquellen noch betont werden kann. Auch in Wohn- und Esszimmer sind warme Farben derzeit im Trend, während im Homeoffice tagsüber eher kühle, frische Farben angesagt sind.

Schon wenige Akzente geben der Wohnung einen Frischekick: Das kann eine mobile LED-Leuchte sein, die eine schlicht-weiße Wand abends in rosaviolettes Licht taucht – oder auch eine einzige farbige Wand, die den Raum gliedert und durch Wandfluter, Boden- oder Deckenstrahler in Szene gesetzt wird. Dabei gilt: Je dunkler und kräftiger ein Farbton, desto näher wird er vom Betrachter empfunden – und desto mehr Licht schluckt er. So reflektieren weiße Wände bis zu 85 Prozent des Lichts, eine helle Holzverkleidung dagegen nur noch bis zu 50 Prozent des Lichts.

Lichtfarben und Farbwiedergabe

Kennen Sie das? Die Wand im Esszimmer, die tagsüber in sattem Tomatenrot glüht, präsentiert sich im Kunstlicht ungewollt schrill in Magenta... Die Lösung: Sie haben ein Leuchtmittel gewählt, das die Farben der Umgebung nicht optimal wiedergibt.

Während das Tageslicht alle für den Menschen sichtbaren Farben enthält, unterscheiden sich Lichtquellen in ihren Farbwiedergabe-Eigenschaften. Aufschluss gibt der Farbwiedergabe-Wert Ra, der auf dem Lampenetikett angegeben ist. Dabei gilt: Je höher er ist, desto besser ist die Farbwiedergabe. Optimal ist Ra 100. Damit werden alle Farben natürlich wiedergegeben. Für Wohnräume sollte der Farbwiedergabeindex mindestens Ra 80 betragen. Qualitäts-LED erreichen diese Werte ohne Probleme und sorgen für natürliche Farbeindrücke.

Wenn es um das gelungene Zusammenspiel von Licht und Farbe geht, ist auch die Lichtfarbe eines Leuchtmittels wichtig. Die Lichtfarbe beeinflusst unsere Stimmung und spielt vor allem beim Human Centric Lighting (HCL) – einer wohltuend-gesunden Beleuchtung nach dem Vorbild des natürlichen Tageslichts – eine große Rolle. Generell gilt:

  • Warme Lichtfarben (bis ca. 2.700 Kelvin) wirken beruhigend und eignen sich gut für gemütliche Wohnsituationen,
  • kühle Lichtfarben mit höherem Blauanteil (über 3.300 Kelvin) wirken aktivierend und empfehlen sich immer dort, wo Konzentration und eine sachliche Atmosphäre gefragt sind.

Die Lichtfarbe der Lampen
Lichtfarbe  Farbtemperatur in Kelvin 
warmweiß < 3.300
neutralweiß 3.300 - 5.300
tageslichtweiß > 5.300

Licht für farbige Wände

Sonniges Gelb oder majestätisches Purpur: Mit dem richtigen Licht werden farbige Wände zum Eyecatcher. Künstliches Licht spielt hier seine Vorteile aus, denn Sie können es ganz bewusst zur Gestaltung einsetzen: Leuchten mit flächigem oder engem Ausstrahlungswinkel und Leuchtmittel mit warmer oder eher kühler Lichtfarbe optimieren die gewünschte Stimmung im Raum. Leuchten mit Lampen in unterschiedlichen Lichtfarben und einer Lichtsteuerung erlauben zudem einen raschen Wechsel.

Warme Wandfarben mit hohen Gelb- oder Rotanteilen liegen im Trend; sie werden am besten mit Leuchtmitteln mit warmweißer (ww) oder extraweißer Lichtfarbe betont. Langlebig und günstig im Betrieb sind LED. Als LED-Retrofits mit Schraub- oder Stecksockel ersetzen sie mühelos alte Halogen- oder Energiesparlampen.

Stark reflektierende Materialien, wie Chrom oder Glas, kommen in kühlen Lichtfarben glänzend zur Geltung.

Wenn Effekte und Farbwechsel gewünscht sind

Für ein besonderes Aha-Erlebnis sorgen Leuchten, die eine Wand mit speziellen Lichteffekten betonen. Spots oder Wandeinbauleuchten mit speziellen Filtern und Vorsätzen setzen auffallende Akzente oder auch Muster an die Wand. Effektvoll sind auch Regale oder Borde an einer farbigen Wand, die indirekt z. B. mit LED beleuchtet werden.

Wer das Wohlfühl-Duo „Licht und Farbe“ genießen möchte und die Abwechslung liebt, nutzt die Möglichkeiten moderner Lichttechnik: Ein Griff zu Fernbedienung oder Handy – und die Beleuchtung im Wohnzimmer wechselt von Meditativ-Blau zu Anregend-Rot. Auch hier punkten LED, denn aus den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau können bis zu 16,7 Millionen Farben gemischt werden. Moderne RGB-Farbsteuerungen sorgen auf Knopfdruck durch ein fein abgestimmtes Dimmen für wechselnde Lichtfarben.

Mobile LED-Leuchten können nach Lust und Laune eingesetzt werden und rücken auch Möbel ins rechte Licht: Die lichtstarken Minis bringen Sitzhockern und Kommoden das Leuchten bei – auf Wunsch auch farbig.

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