Nachhaltigkeit: Akteure und Prozesse

Moderne Lichttechnik leistet einen hohen Beitrag zur Gebäudequalität. Damit ihr Potenzial bestmöglich ausgeschöpft werden kann, ist ein gutes Zusammenspiel aller Projektbeteiligten und die Einhaltung von Standards im gesamten Lebenszyklus entscheidend.


Zeitgemäße Lichttechnik bietet maximalen Nutzen, wenn die Technik mit fachgerechter Lichtplanung, Installation und Wartung eine Einheit bildet.

Prozesse

Bis ein Neubau steht oder eine Gebäudesanierung abgeschlossen ist, muss ein langer Weg zurückgelegt werden. Der Bauprozess

  • beginnt mit der ersten Idee,
  • setzt sich fort mit Planung, Ausschreibung, Installation und Inbetriebnahme.
  • Danach muss die Anlage regelmäßig überprüft, gewartet sowie
  • am Ende zurückgebaut werden.

Beleuchtung begleitet den kompletten Lebenszyklus eines Bauprojekts: Sie geht ein in die gesamte Planung und gehört zum Ausschreibungspaket. Ihre Installation und Inbetriebnahme bilden eine wichtige Phase bei der Fertigstellung. Effizienter Betrieb sowie einfache Wartung halten die Kosten niedrig und leisten einen Beitrag zum wirtschaftlichen Betrieb des Gebäudes. 

Akteure

Nachhaltige Beleuchtung entsteht im Zusammenspiel vieler Akteure. Im Bauprozess legen zunächst Bauherr, Architekt, Planer und Anwender die Anforderungen fest, auf deren Grundlage die Planung aufbaut. Nach Ausschreibung und Vergabe folgen Installation und Inbetriebnahme. Dabei ist die fachkundige Unterstützung des Herstellers oft unverzichtbar. Aufgrund seines Know-hows bleibt er auch für Betrieb und Wartung ein wichtiger Partner.

Produzenten setzen im gesamten Lebenszyklus auf Nachhaltigkeit: Sie achten darauf, dass nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Zulieferer alle Umweltstandards einhalten. Für das Produktdesign setzen sie auf geeignete, umweltverträgliche Komponenten und Materialien, die ressourcenschonend sind, repariert werden können und sich am Ende der Lebensdauer dem Wertstoffkreislauf wieder zuführen lassen.

Einheitliche Standards

Gesetzliche Anforderungen für Produkte und Gebäude stellen sicher, dass die Beleuchtung zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele beiträgt. So schreibt etwa das GebäudeEnergieGesetz (GEG) in Deutschland unter anderem vor, dass bei einem Neubau von Nichtwohngebäuden der Jahresprimärenergiebedarf für die Beleuchtung ermittelt werden muss. Dabei wird nicht nur die Leuchte, sondern auch die Steuerung berücksichtigt: Am Ende steht der Jahresenergieverbrauch. Zur Berechnung gibt DIN V 18599 den Rahmen vor.

Für Beleuchtungsprodukte wie Lichtquellen und Leuchten setzt etwa das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) Standards für Rücknahme und Entsorgung.

Auf Grundlage der Ökodesignverordnung verbannt die EU konventionelle Leuchtmittel, die zu viel Strom verbrauchen. Zudem werden die meisten quecksilberhaltigen Leuchtstofflampen ab 2023 verbannt.

Zusätzlich zu staatlichen Vorgaben berücksichtigen Hersteller, Planer und Errichter Normen, die zum Teil hohe Anforderungen an Beleuchtungsqualität und Effizienz stellen. Beim Produktdesign orientieren sich Hersteller an Normen wie der DIN EN 61347 für Vorschaltgeräte. Für die lichttechnische Planung sind Vorgaben von Anwendungsnormen wie der DIN EN 12464-1 für Arbeitsplätze in Innenräumen als Mindestanforderung zu verwenden.

Vorteile für alle Akteure

Die Erfüllung gesetzlicher und freiwilliger Standards bringt Vorteile für alle Akteure:

  • Es entsteht Vergleichbarkeit und Transparenz.
  • Für Hersteller schaffen Standards Anreize zur Innovation.
  • Anwender profitieren von höherer Effizienz und niedrigeren Betriebskosten sowie besserer Lichtqualität und gesteigertem Nutzerkomfort.
  • Für Bauherren steigern sie den Wert des Gebäudes (DGNB).

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