Lichtmanagementsysteme für Straßen, Wege und Plätze

In der kommunalen Beleuchtung hilft ein Lichtmanagementsystem, den gesetzlichen Anforderungen zur Energieeinsparung gerecht zu werden, ohne auf Lichtkomfort verzichten zu müssen. Zur Auswahl stehen unterschiedliche Systeme.

Autarke Systeme

Die einfachste Möglichkeit für ein LMS ist eine Stand-Alone-Lösung. Dabei ist entweder die Steuereinheit in das Vorschaltgerät integriert oder die Leuchte verfügt über eine Sensorik. Der Vorteil der autarken Lichtsteuerung besteht darin, dass keine zusätzlichen Komponenten wie zentrale Steuergeräte und Steuerleitungen notwendig sind.

Technisch funktioniert das, indem eine sogenannte „Astro-Uhr" verbaut wird. Sie wird bei der Programmierung mit Stammdaten versorgt. Die Beleuchtung kann sich dann entsprechend den programmierten Zeiten und Helligkeitsniveaus selbstständig regeln. Je nach Funktionsumfang lassen sich unterschiedliche Helligkeiten einstellen.

Allerdings muss bei dieser Lösung jedes Gerät einzeln programmiert werden. Sollen später einmal Einstellungen verändert werden, muss jede Leuchte direkt vor Ort von einem Fachmann neu programmiert werden. Zudem geben autarke Systeme keine Rückmeldung zu ausgefallenen Leuchten.

Telemanagement-Systeme

Telemanagement-Systeme arbeiten mit einer zentralen Steuereinheit. Sie erlauben den Zugriff auf die Leuchten auch aus der Ferne. Jeder Lichtpunkt bekommt eine eigene Adresse zugewiesen, wodurch er exakt gesteuert und überwacht werden kann. Von der Steuerzentrale aus kann über eine Netzwerkverbindung das Steuergerät angesteuert oder die Programmierung verändert werden. Zugleich lassen sich Informationen über die Beleuchtungsanlage, z. B.  Störungen, auswerten.

Zur Datenübertragung zwischen Steuergerät und Leuchte bzw. EVG gibt es drei unterschiedliche Verfahren:

  • GSM-/GPRS-Kommunikation,
  • Powerline-Kommunikation und
  • lokales Funknetzwerk.

Beste Lösung: GPRS-Kommunikation

GPRS-Module in Straßenleuchten sind die derzeit favorisierte Lösung. Sie kombinieren akzeptable Investitionskosten durch attraktive Materialkosten und eine deutlich einfachere Installation und Inbetriebnahme mit geringen Betriebskosten.

Powerline-Verfahren

Bei einer Lichtsteuerung über Powerline werden die Steuersignale über die vorhandenen Stromleitungen übertragen. Ein entsprechender Empfänger nimmt das Powerline-Signal auf und wandelt es auslesbar um (z. B. DALI). Die Ansteuerung erfolgt grundsätzlich mit elektronischen Vorschaltgeräten (EVG). Ein Kupplungsmodul macht die Signale für das EVG nutzbar.

Erforderlich ist außerdem ein Steuergerät, das als Leuchten-Controller die Steuerbefehle ausgibt. Der Vorteil der Powerline-Lösung liegt in hoher Flexibilität und Stabilität.

Steuerung per Funklösung

Bei einer Funklösung werden die Steuersignale nicht über das Stromnetz, sondern per Funk übertragen. Das Prinzip ist gleichwohl ähnlich: Auch hier wird ein Steuersignal benötigt, das die Signale dann per Funktechnik an die Vorschaltgeräte überträgt. Wenn das Vorschaltgerät den Funkstandard nicht unterstützt, muss auch hier ein Koppler eingesetzt werden, der die Funksignale übersetzt. Die Koppler dienen meist auch als Signalverstärker (Repeater), sodass auch weit entfernte Lichtpunkte angesteuert werden können.

Zuverlässige Datenübertragung

Die Datenübertragung sowohl beim Powerline-Verfahren als auch bei der Funklösung ist gleichermaßen zuverlässig und ermöglicht eine bidirektionale Kommunikation zwischen Steuergerät und Lichtpunkt. Neue Programmierungen können von einem zentralen Ort aus erledigt werden. Durch einen einheitlichen Standard ist der Einsatz herstellerunabhängig. Allerdings ist die Technik relativ komplex, sodass Installation und Programmierung nur durch Fachbetriebe vorgenommen werden sollten.

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