Mit HCL über den Tag – ein beispielhafter Tagesablauf

Licht wirkt immer: visuell, emotional und biologisch. Mit Human Centric Lighting erlebt der Nutzer zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten das richtige Licht zur richtigen Zeit. Der Mensch bemerkt die Wirkung bewusst oder erlebt sie unbewusst.


Der Tagesablauf des Menschen ist ursprünglich geprägt vom Helligkeitsverlauf des Tageslichts. Allerdings können wir diesen nur noch sehr selten auf natürliche Art erfahren. Meistens verbringen wir den (Arbeits-)Tag in geschlossenen Räumen und mit einem Zeitdiktat, das sich nicht am Tageslicht orientiert. Hier bieten HCL-Konzepte Unterstützung: Ein typisches Merkmal ist eine am natürlichen Tageslichtverlauf orientierte dynamische Beleuchtung mit einem Wechsel zwischen verschiedenen Beleuchtungsszenarien.

Wie also erlebt ein Mensch einen Tag, wenn ihn künstliches Licht bestmöglich unterstützt?

6.00 Uhr: Die meisten Menschen stehen wochentags jeden Morgen etwa zur gleichen Zeit auf – manche schon um fünf Uhr, andere erst um acht Uhr. In vielen Fällen klingelt der Wecker zu einer Zeit, die nicht dem eigenen natürlichen Schlafrhythmus entspricht, so dass man, je nach Chronotyp, noch nicht ausgeschlafen hat. Künstliches Licht kann durch sanft ansteigende Helligkeit das Aufwachen erleichtern und helfen, in den Tag zu kommen. Tageslichtwecker können außerdem dazu beitragen, den persönlichen Schlafrhythmus der gewünschten Aufwachzeit anzunähern.

7.00 Uhr: Schon beim Frühstück kann ein helleres und aktivierendes Licht in Tageslichtqualität (mit höheren Blauanteilen) einen zügigen Start in den Tag fördern. Im Beispiel verteilen Flächenleuchten an den Wänden (Wallwasher) das künstliche Licht und schaffen eine angenehme Atmosphäre, in der man bei Kaffee und warmen Brötchen wach werden kann.

8.00 Uhr: Der Arbeits- oder Unterrichtsbeginn – im Sommer wie im Winter zur gleichen Zeit – kann durch helles, flächiges Licht unterstützt werden. Die Beleuchtung wirkt visuell, mit der normativ erforderlichen Beleuchtungsstärke für die jeweilige Sehaufgabe, und biologisch, mit einer am Tageslicht orientierten Lichtfarbe und entsprechender vertikaler Helligkeit am Auge, vorzugsweise großflächig aus Richtung Raumdecke oder Wand strahlend. Das richtige Licht unterstützt Schüler und Schülerinnen beim Lernen: Die Konzentration wird gesteigert und das gemeinsame Lernen wird leichter und macht Spaß (siehe dazu auch: Biologisch wirksames Licht in Schule und Bildung).

9.00 Uhr: Während des Arbeitstages unterstützt das Licht den Menschen bei der Arbeit. In einem modernen Arbeitsumfeld werden sowohl die visuellen als auch die emotionalen Wirkungen der Beleuchtung beachtet. Moderne, dem Umfeld angepasste HCL-Lichtkonzepte erleichtern die Arbeit, erhöhen die Konzentration und sind perfekt auf die Sehaufgaben der Mitarbeiter ausgerichtet. Wichtig ist, die Mindestwerte am Auge durch eine ausreichende vertikale Beleuchtungsstärke einzuhalten. Höhere Beleuchtungsstärken und Lichtfarben über 5.500 Kelvin helfen dabei, die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit länger aufrechtzuhalten (siehe dazu auch: Biologisch wirksames Licht im Büro).

10.00 Uhr: Optimale Produktionsergebnisse hängen wesentlich von der Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter ab. Richtiges Licht hilft, die Motivation zu steigern, beugt Ermüdung vor, erhält die Gesundheit und trägt dazu bei, Arbeitsunfälle zu vermeiden. In Industriehallen wird die Beleuchtung den Anwendungsbereichen zugeordnet. Hinzu kommt, dass u. a. in der Industrie verschiedene Arbeitsmodelle (Früh-, Spät-, Nachtschicht) bei der Planung und Umsetzung von Beleuchtungskonzepten zu berücksichtigen sind (siehe dazu auch: Biologisch wirksames Licht in der Industrie).

12.30 Uhr: Pausenräume, z. B. in der Schule und im Kindergarten oder in der Produktion, sollten ansprechend gestaltet sein und motivierendes oder auch entspannendes Licht bieten. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, die Pausen im Freien zu genießen. Ist dies nicht möglich, sorgt eine tageslichtähnliche Beleuchtung mit hohen Farbtemperaturen auch in Innenräumen für eine wohltuende Pause.

14.00 Uhr: Für Besprechungen, Meetings und Präsentationen gilt: angenehm gestaltete Räume, motivierende Lichtstimmung für Diskussionen, fokussierendes Licht für Präsentationen. Helle Lichtflächen und entsprechende vertikale Beleuchtungsstärken wirken der natürlichen Müdigkeit entgegen, die in gedimmtem Licht entstehen kann. Die verschiedenen Lichtstimmungen können je nach Bedarf durch Kunstlicht von selbstleuchtenden Flächen, hell beleuchteten Wandflächen oder großflächigen Deckenleuchten erzeugt werden.

17.00 Uhr: Die Begleitung in den Feierabend erfolgt ebenfalls mit Licht. Nach einem intensiven Arbeitstag signalisiert der Wechsel zu warmen Lichtfarben den kommenden Abend. Spättypen, die morgens später anfangen und dafür am Abend länger aktiv bleiben, können kurze Tage im Winter auch über den Sonnenuntergang hinaus mit künstlicher Beleuchtung verlängern. Das circadiane System dieser „Eulen“ ist nicht darauf angelegt, schon am frühen Morgen mit der Arbeit zu beginnen. Umgekehrt gilt, dass es für früh aufwachende „Lerchen“ unnatürlich ist, am späten Abend noch aktiv zu sein. Die Lichtzeiten sollten einer gewissen Regelmäßigkeit unterliegen. Einzelne Ausnahmen sind unproblematisch; ein ständiger Wechsel ist indes nicht empfehlenswert.

18.00 Uhr: Abendliche Unternehmungen, z.B. Einkaufen oder Essengehen, sollten durch geeignetes Licht begleitet werden. So bietet die richtige Beleuchtung in Supermärkten und Einkaufszentren am späten Abend warme Lichtfarben mit ausreichenden Beleuchtungsstärken, um die Sehaufgaben zu erfüllen. In Restaurants sorgt abends eine gedämpfte Beleuchtung mit ebenfalls warmen Lichtfarben für eine angenehme, entspannende Atmosphäre.

19.00 Uhr: Zu Hause klingt der Tag in der Küche mit warmen Lichtfarben aus. Die Beleuchtung sollte nun genau so hell sein, dass jeder sich wohl fühlt und gut zurechtfindet. Die Entspannung steht jetzt meist im Vordergrund.

20.00 Uhr: Seit Jahren gibt es Software, die auf PCs installiert werden kann, um die Hintergrundfarbe des Bildschirms der Tageszeit anzupassen. Auch für iOS und Android gibt es inzwischen Apps wie „Nightshift“ oder „Night Mode“, die bei Sonnenuntergang den Bildschirmhintergrund auf wärmere Farben umstellen. Das reduziert die Lichtwirkung auf das biologische System um 60 bis 70 Prozent und unterstützt dabei, negative Wirkungen von Licht auf Schlaf und Erholung zu reduzieren.

21.00 Uhr: Das Licht des Fernsehers beeinflusst die Melatoninausschüttung deutlich weniger als der Blick auf Desktop-Bildschirme oder Tablets, da durch die größere Entfernung und weniger helle Inhalte des Bildschirms nur geringe Beleuchtungsstärken am Auge entstehen.

23.00 Uhr: Abends beim Zähneputzen empfiehlt sich ein warmweißes, nicht zu helles Licht (Farbtemperatur 2.700-3.000 Kelvin) im Badezimmer. Auch hier gilt: Zu viele Blauanteile im Licht wirken aktivierend und können das Einschlafen erschweren.

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