Einsparpotenziale erkennen

An Bauart und Technik ist eine veraltete Leuchte zwar leicht zu erkennen – nicht aber ihr Stromverbrauch und ihre Wartungskosten. Bei einer Sanierung von Altanlagen mit hohem Energieverbrauch und hohen Wartungskosten ist das Einsparpotenzial entsprechend signifikant.


Grundlage für die Entscheidung, ob eine Beleuchtungsanlage saniert oder erneuert werden muss, ist eine systematische Erfassung, Dokumentation und Analyse aller Komponenten und der damit verbundenen Kosten sowie der Lichtsituation.

Dabei stehen zwei Faktoren im Vordergrund:

  1. Ist die Anlage mit ihren Lampen- und Leuchtentypen qualitativ noch leistungsstark genug? Wird sie ihrem Einsatzzweck noch optimal gerecht, bzw. erfüllt sie noch alle Anforderungen an die Sehaufgaben?
  2. Ist die Anlage energie- und wartungstechnisch auf einem akzeptablen Stand? Sind die durch Betrieb und Instandhaltung verursachten Kosten zeitgemäß?

Auf Basis der gewonnenen Detaildaten wird eine qualitative, technische und kommerzielle Bewertung der (Alt-) Anlage möglich – und damit in der professionellen Beratung die Darstellung der Sanierungsoptionen und der damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen. Natürlich konkurrieren in Unternehmen immer viele notwendige Investitionen miteinander. Ist die Lichtanlage aber in einem schlechten Zustand, sollte die Sanierung unbedingt hohe Priorität haben. Eine schlechte Ausleuchtung am Arbeitsplatz kann negative Folgen für Mitarbeiter und Arbeitsqualität nach sich ziehen und sollte daher nicht zurückgestellt werden.

Aus der systematischen Bewertung einer Anlage lassen sich Rückschlüsse auf notwendige Maßnahmen und Arbeitsschritte ziehen.

Checklisten helfen bei der Strukturierung

Für Planer und Installateure stellen standardisierte Checklisten effektive Arbeitsinstrumente dar, die Analyse zeitsparend durchzuführen und zu strukturieren. Sie helfen im Beratungsverlauf übersichtlich dabei, Einsparpotenziale zu identifizieren und Maßnahmen – leistungsbezogen wie wirtschaftlich – nicht nur objektiv zu vergleichen, sondern für Auftragnehmer und Auftraggeber auch lückenlos und rechtsverbindlich zu dokumentieren. Checklisten sind äußerst wandelbare Gebilde. Sie lassen sich kundenbezogen modifizieren, denn inhaltlich wie detailspezifisch sind in verschiedenen Anwendungsbereichen in Büro, Shop, Industrie, Handwerk oder Schule ganz unterschiedliche Parameter von Bedeutung.

Digitale Erfassung aller Daten

Alle ermittelten Daten sollten elektronisch verarbeitet werden (z. B. in Tabellenform). So können sie stets ohne größeren Aufwand aktualisiert werden und ergeben immer ein aktuelles Bild. Das ist besonders für größere Sanierungsvorhaben hilfreich, bei denen eine Umstellung in mehreren Schritten und über mehrere Jahre hinweg vollzogen wird.

Planungsparameter

Mit den Analyselisten werden alle relevanten Gegebenheiten der Bestandsanlage erfasst, die für die Lichtplanung relevant sind:  

  • Raumgröße,
  • Betriebsstunden,
  • Raumbedingungen, wie z. B. Tageslichteinfall und Reflexionsgrade, Beleuchtungsstärken und Gleichmäßigkeit der Beleuchtung,
  • technische Daten zu Lampen, Leuchten und Geometrie der Beleuchtung,
  • Daten zu Mitarbeiterpräsenz und gewünschter Flexibilität bei zu erwartenden Umbauten,
  • wirtschaftliche Faktoren, wie Strompreis und Steigerungsraten.

Messungen zum Ist-Zustand

Bei der Erfassung sollten ausschließlich hochwertige professionelle Messgeräte (z. B. Luxmeter) zum Einsatz kommen. Einfache Smartphone-Apps sind nicht zu empfehlen; sie können signifikante Wertabweichungen und Fehler produzieren. Ziel von Messungen der Beleuchtungsanlage ist es, festzustellen, ob die Anlage noch der Norm entspricht.

Dabei muss berücksichtigt werden, ob die Bestandsanlage zuverlässig gewartet wurde. Ist dies nicht der Fall, können schon die Reinigung und ein Austausch der Leuchtmittel zu einer Verdopplung der Messwerte führen. Erst dann kann verlässlich beurteilt werden, ob die Notwendigkeit einer Sanierung besteht und welches Einsparpotenzial tatsächlich vorhanden ist.

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