Architektur und Außenwirkung

Die internationale  Museumslandschaft ist enorm vielfältig. So unterschiedlich die Themen und Schwerpunkte der Häuser, so abwechslungsreich sind auch die Baustile. Architektur, Größe oder Standort – jedes Museum für sich ist individuell und verdient eine entsprechend individuelle Beleuchtung.


Museale Institutionen, die bedeutende Kulturgüter bewahren und präsentieren, unterstreichen ihren künstlerischen Rang gerne durch eine repräsentative Architektur. Sie erreichen damit einen hohen Wiedererkennungswert. Der optimale Einsatz von Kunstlicht unterstützt dabei, die architektonischen Alleinstellungsmerkmale hervorzuheben und das gesamte Gebäude repräsentativ in Szene zu setzen.

Der „Bilbao-Effekt"

Die Aufwertung von Orten durch das Errichten architektonisch herausragender Bauten nennt man den „Bilbao-Effekt" – in Anlehnung an das besonders markante und einzigartige Gebäude des Guggenheim-Museums in der nordspanischen Stadt Bilbao, das nach einem Entwurf des amerikanischen Architekten Frank O. Gehry entstand. Städteplanerisch verwandelte Bilbao mit diesem spektakulären Neubau die Industriebrache eines ehemaligen Hafenviertels in einen Ort kultureller Vielfalt.

Doch nicht nur die Architektur allein sorgt für die gewünschte Aufmerksamkeit. Auch der urbane Lebensraum wird durch eine ansprechende Beleuchtung aufgewertet, und es entstehen Identifikationsobjekte für die Bürger einer Stadt. Durch ganzheitliche Beleuchtungskonzepte lassen sich aus Museumsbauten nächtliche Wahrzeichen erschaffen, deren Wahrnehmung im öffentlichen Raum, z. B. durch temporäre Lichtinszenierungen, noch verstärkt werden kann.

Eingangssituation

Der erste Eindruck ist entscheidend. Daher sollte der Eingangsbereich einladend gestaltet und von weitem als solcher erkennbar sein. Licht spielt dabei atmosphärisch eine wichtige Rolle, weckt das Interesse der Passanten und lädt sie zu einem Besuch des Museums ein.

Hilfreich ist dabei eine klare, lichtgestützte Wegeführung, um Besuchern die Orientierung auf dem Gelände und im Gebäude zu erleichtern. Beleuchtete Skulpturen im Außenraum weisen schon aus der Ferne auf das Museum hin und erweitern die Ausstellung über das Gebäude hinaus.

Architektur im städtischen Kontext

Sollen Museen oder Ausstellungen im städtischen Kontext hervorgehoben werden, muss das Umfeld beachtet werden. In einer Kleinstadt mit mittelalterlichem Flair kann z. B. Streiflicht, das gezielt auf eine pittoreske alte Steinmauer gerichtet ist, für die gewünschte Aufmerksamkeit sorgen.

In Großstädten hingegen, in den das Niveau der Lichtreize viel höher ist, sollten maßgeschneiderte Beleuchtungskonzepte entwickelt werden. Hier kann z. B. eine weithin sichtbare vertikale Beleuchtung die Blicke auf sich ziehen.

Außenwirkung durch Glasfassaden

Glaselemente lassen zum einen viel Tageslicht in das Gebäude und sorgen zum anderen für Leichtigkeit und Transparenz. Eine Trennung zwischen Innen und Außen wird bei diesem Gestaltungsansatz aufgehoben. Er ermöglicht Blicke von außen ins Innere und motiviert zu einem Besuch im Museum. Nachts kann die hinter dem Glas vorhandene Fassade beleuchtet werden, was zu eindrucksvollen Durchsichteffekten führt.

Generell kommunizieren beleuchtete Fassaden dem Besucher ein offenes Haus und wirken schon von weitem sehr einladend. Durch beleuchtete Plakate oder Fahnen wird diese Geste zusätzlich verstärkt und die Aufmerksamkeit der vorbeilaufenden Passanten geweckt.

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