Schwerindustrie

Bergbau, die Eisen- und Stahlverarbeitung sowie die Schwerchemie – kurz, die Schwerindustrie – zählen zu den Grundstoffindustrien. Ein großer Teil der Verfahrensanlagen der Schwerindustrie steht im Freien und muss dort beleuchtet werden. Ein Teil der Arbeit findet auch in Innenräumen statt. In Betriebsstätten der Schwerindustrie werden Leuchten hoher Schutzart eingesetzt, häufig auch Ex-Leuchten (explosionsgeschützt). Der Einsatz von modernen effizienten LED-Leuchten in der Produktion ist bei extremen Umgebungsbedingungen – wie etwa sehr hohen Temperaturen und Verschmutzungen – nur eingeschränkt möglich.


Generell muss die Beleuchtung für die Schwerindustrie eine gute örtliche Gleichmäßigkeit haben, hochragende Maschinenteile dürfen keine störenden Schatten erzeugen. Außerdem sollten ausreichende vertikale Anteile der Beleuchtungsstärke vorhanden sein – unter anderem zum leichten Ablesen von Instrumenten und für einen sicheren Tritt auf Treppen. Hierfür eignen sich insbesondere tief und breit strahlende LED-Industrieleuchten.

Licht für die automatische Produktion

Für die Produktion ohne manuelle Eingriffe ist eine Beleuchtungsstärke von 50 Lux vorgeschrieben. In Anlagen für die Produktion mit Staub-, Rauch- oder Dampfentwicklungen können die Sehverhältnisse zeitweise sehr stark beeinträchtigt werden. Deshalb sind hier mindestens 150 Lux notwendig. Hier dürfen Natriumdampf-Hochdrucklampen mit dem schlechten Farbwiedergabeindex Ra ≥ 40 eingesetzt werden. An ortsfesten, ständig besetzten Arbeitsplätzen müssen die Lichtquellen jedoch mindestens den Farbwiedergabeindex Ra ≥ 80 haben.

Beim Einsatz von LED-Leuchten in der Schwerindustrie ist unbedingt auf die zulässigen Umgebungsbedingungen zu achten. Bei Gefahr der Schwitzwasserbildung müssen korrosionsfeste Leuchten eingesetzt werden.

Produktion mit ständiger Überwachung

Ständig überwachte Anlagen in der Produktion benötigen mindestens 300 Lux. Da Decken und Wände meist geringe Reflexionsgrade haben, ist eine tiefstrahlende Lichtverteilung wichtig. Bei der Planung sind die begehbaren Hallenträger (Kranträger) zu berücksichtigen: Sie müssen so viel Licht erhalten, dass sie sicher betreten werden können.

Für ständig besetzte Arbeitsplätze in verfahrenstechnischen Anlagen der Schwerindustrie ist die arbeitsbereichsbezogene Beleuchtung die richtige Lösung. Sie wird auf die spezifischen Eigenarten der Maschine und des Arbeitsablaufes abgestimmt. Offene Behälter müssen gut ausgeleuchtet werden.

Beleuchtungssysteme für die Schwerindustrie

Für die Produktion mit überwiegend hohen Hallen sind Leuchten mit Hochdruck-Entladungslampen sehr wirtschaftlich. Mit ihnen werden bei guter örtlicher Gleichmäßigkeit pro Lichtpunkt große Lichtstromeinheiten realisiert. Die deshalb geringe Anzahl von Leuchten verringert die Wartungskosten.

Wo es notwendig ist, müssen Ex-Leuchten eingesetzt werden. Zweckmäßig ist die Anstrahlung mit einigen Flutlichtscheinwerfern, die außerhalb explosionsgefährdeter Bereiche aufgestellt werden. Die Alternative sind tiefstrahlende, offene Leuchten (IP 20) oder besser noch in geschlossener Ausführung (IP 50). Eine hohe Schutzart geschlossener Leuchten verlängert die Wartungsintervalle.

Für die arbeitsbereichsbezogene Beleuchtung der Arbeitsplätze eignen sich Lichtbandsysteme mit schrägstrahlenden Optiken, die der erforderlichen Schutzart entsprechen. Zur optimalen Anpassung an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten sollten Leuchten mit der Möglichkeit unterschiedlicher Lichtverteilung gewählt werden.

Vorgaben nach DIN 12464-1: Schwerindustrie

Raum, Aufgabe, Tätigkeit Em UGRL U0 Ra
Produktionsanlage ohne manuelle Eingriffe
... mit gelegentlichen manuellen Eingriffen
... mit ständigen manuellen Eingriffen
50
150
200
 –
28
25
0,40
0,40
0,60
20
40
80
Hochofen 200 25 0,40 20
Walzstraße, Haspel, Scheren- und Trennstrecken 300 25 0,60 40
Steuerbühnen, Kontrollstände 300 22 0,60 80
Test-, Mess- und Inspektionsplätze 500 22 0,60 80

Normen

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