Kriterien guter Beleuchtung beschreiben sieben Merkmale
Die Lichttechnik kennt zahlreiche Kriterien, deren Erfüllung in Übereinstimmung mit den Anforderungen der Nutzer eine gute Lichtqualität beschreiben. Die wichtigsten sieben Merkmale im Überblick:
- Ohne Licht sehen wir nichts. Deshalb ist eine ausreichende Helligkeit wichtig – genauer die Beleuchtungsstärke. Sie ist der wichtigste Planungswert und gibt in der Maßeinheit Lux (lx) den Lichtstrom an, der von einer Lichtquelle auf eine Fläche trifft, beispielsweise der Schreibtisch. Entscheidend für das Erkennen vertikaler Flächen, etwa Regale und insbesondere Personen und Gesichter, ist darüber hinaus die vertikale Beleuchtungsstärke.
- Starke Unterschiede in der Helligkeitsverteilung stören und lassen unsere Augen ermüden, weil sie sich immer wieder anpassen müssen. Zu geringe Kontraste wirken hingegen monoton. Die beste Lösung ist eine harmonisch ausgewogene Helligkeitsverteilung, in der sich Sehobjekte in ihrer Leuchtdichte (Kurzzeichen: L) von der Umgebung differenziert absetzen.
- Blendung sollte immer vermieden werden. Sie kann direkt von Leuchten, Lichtquellen oder anderen Flächen mit zu hoher Leuchtdichte – auch Fenstern – ausgehen (Direktblendung). Oder sie wird von Reflexen verursacht, die durch Spiegelungen von glänzenden Oberflächen entstehen (Reflexblendung).
- Erst mit Licht und den daraus entstehenden Schatten können wir Formen und Oberflächenstrukturen gut erkennen: Entfernungen werden einfach abgeschätzt und die Orientierung im Raum erleichtert. Das Kriterium wird Modelling oder auch Schattigkeit genannt. Das beste Sehergebnis lässt sich mit einer Mischung aus direktem und indirektem Licht erreichen.
- Ein weiteres Gütemerkmal ist die Lichtfarbe. Sie wird beschrieben durch die Farbtemperatur, gemessen in Kelvin (K). Die Skala reicht von warm bis kühl: warmweißes Licht wird als gemütlich empfunden, neutralweißes Licht erzeugt eine sachliche neutrale Stimmung und tageslichtweißes Licht wirkt kühl und nüchtern.
- Wichtig ist auch die Farbwiedergabe. Der Farbwiedergabeindex Ra sagt aus, wie natürlich das Licht einer Lichtquelle wirkt. In Innenräumen – vor allem an Arbeitsplätzen – sollten nur Lichtquellen eingesetzt werden, die auf der Verpackung mit mindestens Ra 80 ausgewiesen sind.
- Lichtquellen dürfen nicht flimmern. Solche Helligkeitsschwankungen stören und sind unangenehm. Das kann sogar zu Unwohlsein oder Kopfschmerzen führen. Gründe dafür sind minderwertige Komponenten, Störungen in der Netzspannung oder Wechselwirkungen mit Dimmern.
Die lichttechnischen Grundlagen erklärt Heft licht.wissen 01 „Die Beleuchtung mit künstlichem Licht“.