Beleuchtungsqualität: Bedarfsgerechtes Licht für den Menschen

Die Lichttechnik kennt zahlreiche Gütemerkmale, die in der Summe für Beleuchtungsqualität stehen. Eine „gute Beleuchtung“ zeichnet sich dadurch aus, dass möglichst alle Kriterien guter Beleuchtung berücksichtigt sind – auch Anforderungen wie Tageslicht-Integration und Energieeffizienz.  
 

Die Beleuchtungsqualität steht für die Zufriedenheit der Nutzer mit ihrer Lichtlösung. Die Lichttechnik kennt zahlreiche Kriterien, deren Erfüllung in Übereinstimmung mit den Anforderungen der Nutzer eine gute Lichtqualität beschreiben. Licht meint damit beides – Tages- und Kunstlicht.  

Wie kaum ein anderes Medium wirkt Licht auf Geist und Psyche. Vor allem das Tageslicht nimmt eine Schlüsselposition ein, wenn es um Wohlbefinden und Gesundheit geht. Die künstliche Beleuchtung ergänzt das Tageslicht, sorgt für gute Sehbedingungen und unterstützt den Menschen bei seinen täglichen Aufgaben.

Drei Dimensionen von Beleuchtungsqualität

Moderne Beleuchtungskonzepte stellen den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt der Planung. Das Konzept „Human Centric Lighting“ unterstützt zielgerichtet und langfristig die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit des Menschen, weshalb bei der Planung folgende drei Wirkungen des Lichts beachtet werden sollen

  • Die visuelle Wirkung: Gutes Licht ist Voraussetzung für störungsfreies Sehen und das Erkennen von Sehaufgaben, fördert Sehleistung und Sehkomfort.
  • Die emotionale Wirkung: Licht inszeniert Architektur und Arbeitsumfeld, sorgen für Atmosphäre und Wohlbefinden.
  • Die biologische Wirkung: Licht stabilisiert den Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen und unterstützt die Gesundheit.

Diese drei Wirkungen von Licht müssen zielgerichtet bei der Planung und zusammen mit dem langfristigen Betrieb der Anlage beachtet werden. Eine Beleuchtungsanlage, die für optimale visuelle Wirkung geplant ist, wirkt immer auch biologisch und emotional. Die Anforderungen an die Beleuchtungsqualität werden meistens primär durch die Sehaufgaben bestimmt, die das menschliche Auge meistern muss. Ob am Schreibtisch oder im heimischen Lesesessel, an der Maschine oder in der Schule: Die Sehaufgaben variieren je nach Tätigkeit – und jede Situation stellt spezifische Anforderungen an die Beleuchtung.  

In vereinfachter Form lassen sich die Kriterien guter Beleuchtung wie folgt zusammen fassen:

Kriterien der Beleuchtung

Gute Beleuchtung kann durch natürliches oder künstliches Licht oder durch eine Kombination von beiden erzielt werden. Aktuelle HCL-Anlagen nehmen Bezug auf visuelle, emotionale und biologische Wirkungen von Licht. Wichtige Merkmale sind:

  • ein angemessenes Beleuchtungsniveau
  • eine harmonische Helligkeitsverteilung
  • Begrenzung von Direktblendung
  • Vermeiden von störenden Reflexen
  • passende Lichtrichtung
  • gutes Modelling von Objekten und Körpern
  • Lichtfarbe
  • Farbwiedergabe
  • Flimmerfreiheit

Umfassender nehmen Beleuchtungsanlagen nach dem HCL-Konzept Bezug auf visuelle, emotionale und biologische Wirkungen von Licht. Die individuelle Einflussnahme, Anpassung an die Tageslichtverfügbarkeit, unterschiedliche Lichtszenen und die Veränderbarkeit von Lichtfarbe und Beleuchtungsniveau sowie die Verständlichkeit der Bediengeräte werden als weitere Kriterien guter Beleuchtung betrachtet.  

Gute Beleuchtungsanlagen, die Tages- und Kunstlicht nutzen, zeichnen sich zudem durch hohe Energieeffizienz aus. Allerdings gilt auch nach DIN EN 12464-1: Die Lichtqualität darf nicht reduziert werden, um den Energieverbrauch zu senken.

Normen für die Beleuchtung

Grundsätzliche Anforderungen an die Beleuchtung sind in Normen gefasst, die heute als EN meist europaweit gelten. Wichtig sind hier

  • DIN EN 12464 zur Beleuchtung von Arbeitsstätten
  • DIN EN 12193 Beleuchtung von Sportstätten
  • DIN EN 17037 zu Tageslicht in Gebäuden 

Für die Planung einer biologisch wirksamen Beleuchtungsanlage ist der Fachbericht

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