Leuchten: Produktqualität

Leuchten im Büro oder in Außenbereichen sind häufig mehr als 20 Jahre im Einsatz. Hier lohnt sich die Investition in langlebige und hochwertige Produkte, sonst wird das vermeintlich günstige Produkt auf lange Sicht das teurere. 
 

Wenn es darum geht, die richtige Leuchte für den gewünschten Verwendungszweck zu finden, brauchen Plaungsbüros zunächst die konkreten Leistungsdaten der Leuchte und die grundlegenden, aus der Anwendung resultierenden Anforderungen: 

  • Lichtstrom
  • Leistungsaufnahme
  • Lebensdauer
  • Wartungsfaktor
  • Erwarteter Lichtstromrückgang
  • Leuchtenbetriebswirkungsgrad bei konventionellen Lampen beziehungsweise bei LED die Lichtausbeute in lm/W
  • Mechanische oder Material-Anforderungen wie unter anderem IP-Schutz, Schlagfestigkeit, Montagefreundlichkeit

Entscheidend ist immer das „Gesamtsystem Leuchte“ und seine Anwendung, nicht die Betrachtung einzelner Komponenten.

Kriterien zur Bewertung von Qualitätsprodukten für eine hohe Lichtqualität 

  • Hochwertiges Gehäusematerial
  • Hochwertige Lacke sowie eine geringe Anzahl an tragenden Kunststoffteilen
  • LED-Komponenten sollten auch nach einigen Jahren noch in gleicher Lichtqualität lieferbar sein.
  • Auswechselbare Standardkomponenten
  • Gute Wärmeableitung bei LED-Leuchten; das technische Datenblatt gibt Aufschluss über die maximal zulässigen Grenztemperaturen.
  • Eine hohe Farbwiedergabe (Ra), je nach Anforderung durch die Nutzer
  • Konstante Lichtfarbe (in Kelvin, K) und konstantes Helligkeitsniveau beim Einsatz von mehreren Leuchten desselben Typs
  • Guter Wartungsfaktor MF (Maintenance Factor)
  • Passende Lichtausbeute der Leuchten und angemessene Lichtstärkeverteilung: Je nach Anforderung des Nutzers und Vorschriften für die Anwendung werden die Gesamthelligkeit und die Ausleuchtung (etwa gleichmäßige Flächen-Ausleuchtung oder Lichtakzente) mit einer Lichtplanung festgelegt. Die Lichtstärkeverteilungskurven gehen als Dateien (Leuchtendatensätze, zum Beispiel im Format IES oder EULUMDAT/ldt) in die Lichtplanung ein.
  • Die Leistungsaufnahme der Leuchte und der zu erwartende Lichtstromrückgang (für einen realistischen Produktvergleich muss auf identische Rahmenparameter geachtet werden).

LED: Thermomanagement und Binning

Bei LED-Leuchten ist ein gutes Thermomanagement unerlässlich. Denn nur wenn die LED beim Betrieb nicht zu heiß werden, können sie ihre lange Nutzlebensdauer und Energieeffizienz erreichen. Um die Wärme über eine möglichst große Fläche abzuführen, wird die LED-Platine beispielsweise an das Leuchtengehäuse angebunden.
 
Bei der Produktion von LED sind Abweichungen hinsichtlich Lichtstrom, Farbtemperatur und Vorwärtsspannung die Regel. Je besser und je konstanter die Lichtqualität mit gleichem Helligkeitsniveau und einheitlicher Lichtfarbe sein soll, desto strenger müssen Klassifizierung und Sortierung (Binning) sein, damit LED die spezifizierten Werte aufweisen.

Mehr zu Thermomanagement und Binning gibt’s in der Rubrik LED.

Herstellerbezogene Qualifikationskriterien

Eine Zertifizierung des Herstellers über DIN/ISO-9001 bestätigt qualitätsorientierte Entwicklungs-, Herstellungs- und Vertriebsprozesse sowie die Abwicklung von Reklamationen nach festgelegten Standards. 

Um eine hohe Produktqualität abzusichern und verlässliche Leistungsdaten zu ermitteln, sollte der Hersteller zudem über ein eigenes Labor oder einen kompetenten Dienstleister verfügen. 

Sicherheit, Garantie, Wartung

Qualität und Service sind zur Auswahl des Leuchtenherstellers sehr wichtige Kriterien. Zum Service zählen etwa eine Fachberatung und Unterstützung bei der Lichtplanung. Herstellerfirmen müssen die Sicherheit ihrer Produkte nach den Vorgaben entsprechender europäischer Normen garantieren. Montageanleitungen und Datenblätter in Landessprache sind für die sichere Installation und Beurteilung gesetzlich vorgeschrieben und müssen verfügbar sein. 

Eine zusätzliche, freiwillige Garantieerklärung mit verbindlicher Herstellerverpflichtung und klarem Garantieinhalt hilft bei der Kundenbindung, beispielsweise im Fall eines   Händlerwechsels. Reparatur- und Wartungsfreundlichkeit der Leuchten sollten selbstverständlich sein. Service und Unterstützung vor und nach dem Kauf sorgen vor allem in professionellen Anwendungsbereichen für einen konfliktfreien Betrieb der Beleuchtungsanlage über viele Jahre. Eine technische und regionale Betreuung sowie persönliche Ansprechpartner und Schulungsmöglichkeiten sind darüber hinaus wünschenswert.  

Entsorgung

Schon bei der Anschaffung sollte auch das Entsorgungskonzept einbezogen werden. Hersteller geben Informationen über Recycling, einfache Demontage und Wertstofftrennung. Der Umwelt zuliebe sollte darauf geachtet werden, dass nur ein möglichst geringer Teil an Sonderabfall entsteht. Der gesamte Prozess kann mithilfe von BIM (Building Information Modelling) planerisch begleitet und sinnvoll gesteuert werden.

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