Unterrichtsraum

Moderner Unterricht zeichnet sich durch Fördern und Fordern aus. Ein Großteil des Lernens geschieht dabei über das Sehen. Eine gute Beleuchtung ist Voraussetzung für konzentriertes und ermüdungsfreies Arbeiten und trägt entscheidend dazu bei, die Aufmerksamkeit der Schüler zu erhöhen.


Starre Sitzordnungen und Frontalunterricht im Klassenzimmer gehören längst der Vergangenheit an. An ihre Stelle sind neue Kommunikationsformen getreten. Sinn und Zweck flexibler Lösungen ist es, die Lernziele durch die Gestaltung des Raums zu unterstützen. Den wechselnden Lern- und Unterrichtssituationen – von Gruppenarbeit bis zur Projektpräsentation – muss sich auch die Beleuchtung anpassen können. Mit modernen Lichtmanagementsystemen lassen sich unterschiedliche Beleuchtungsszenarien im Klassenraum einfach auswählen und anpassen.

Für eine gleichmäßige Ausleuchtung des Klassenzimmers ist das natürliche Tageslicht erste Wahl. Künstliche Beleuchtung, möglichst dimmbar, ergänzt das Tageslicht nach Bedarf. Blendung stört und beeinträchtigt die Konzentration im Unterrichtsraum. Dagegen helfen entsprechende Leuchtenoptiken bzw. Vorhänge oder Jalousien, die den Tageslichteinfall filtern.

Beleuchtung für flexible Raumnutzung

Räume lassen sich flexibel nutzen, wenn die Beleuchtungsauswahl und Anordnung der Leuchten stimmt. Voraussetzung für eine freie Raumnutzung ist, dass die Beleuchtung bei variabler Anordnung der Tische und Stühle überall gleich gute Lichtbedingungen schafft. Daher ist eine raumbezogene Beleuchtungslösung zu empfehlen. Dafür müssen alle Wände einschließlich der Rückwand gut ausgeleuchtet sein. Der Klassenraum sollte gleichmäßig aufgehellt werden, um bei einem Wechsel der Blickrichtung starke Unterschiede in der Leuchtdichte zu vermeiden. Sonst könnten die Augen ermüden und die Konzentration leiden.

Freie oder grundrissorientierte Sitzanordnungen im Unterrichtsraum erfordern eine richtungsneutrale Anordnung der Leuchten. Sie müssen aus allen Blickrichtungen blendfrei sein. Gut geeignet sind z. B. LED-Downlights sowie rechteckige oder quadratische Einbau- oder Anbauleuchten mit guter Blendungsbegrenzung. Eine Zusatzbeleuchtung für die Wandtafel ist in der Regel unerlässlich.

Feste Sitzanordnung

Bei der konventionellen Sitzanordnung mit Hauptblickrichtung zur Tafel kommen meist LED-Lichtbandsysteme – eingebaut, angebaut oder abgependelt – zum Einsatz. Die Anzahl der Lichtbänder richtet sich nach der Raumtiefe: Minimum sind ein fensternahes und ein fensterfernes (2/3 Raumtiefe) Leuchtensystem. Es wird parallel zur Blickrichtung und zur Fensterfront über den Gängen installiert. Diese Anordnung erzeugt einen tageslichtorientierten Lichteinfall mit weichen, ausgewogenen Schatten.
 

Sehkomfort und visuelles Ambiente mit Lichtmanagement

Eine effiziente Lösung für die Beleuchtung sind LED-Systeme im Zusammenspiel mit Lichtmanagementsystemen. Sie ergänzen das Tageslicht und sorgen z. B. dafür, dass in Klassen- und Unterrichtsräumen gemäß DIN EN 12464-1 stets die Beleuchtungsstärke von mindestens 300 Lux bereitgestellt wird. Der Normwert gilt als absoluter Mindestwert. Besser ist eine höhere Beleuchtungsstärke von 500 Lux, die auch Richtwert bei Fachräumen und Räumen in Abendschulen ist.

Mit Lichtsteuerungen lassen sich unterschiedliche Beleuchtungsszenarien – für Vorträge bis zu Prüfungssituationen – über Touchpanels, Multifunktionsschalter oder Tablets einfach auswählen und anpassen. Vernetzte, intelligente Steuerungen erkennen von selbst, wie viel natürliches Tageslicht vorhanden ist und welches Lichtniveau die Nutzer im Raum benötigen. Wird im Laufe des Tages z. B. der Beamer eingeschaltet, dimmt es sich automatisch herunter und passt sich der neuen Situation an. Bei allen praktischen Automatismen sollte jedoch immer die Möglichkeit bestehen, manuell einzugreifen und den Automodus zu verlassen. Hier sind einfache und intuitiv verständliche Einstellmöglichkeiten für die Nutzer gefragt.

Steuerbare Leuchten und Lichtmanagementsysteme sind auch unverzichtbar, wenn Human Centric Lighting (HCL) in Schulen dazu beitragen soll, Wohlbefinden, Motivation und Konzentration der Schüler positiv beeinflussen. Hat sich der Raum nach Unterrichtsende geleert, schaltet ein Präsenzmelder die Beleuchtung automatisch ab. Das spart Energie und Kosten.

Normen

Das könnte Sie auch interessieren

Zurück