Von der Theorie in die Praxis: Eine neue Plattform soll den Weg ebnen
Die Lichttechniker der Technischen Hochschule Darmstadt haben sich ein großes Ziel gesetzt: Mit einer Ausgründung aus dem Fachgebiet für Adaptive Lichttechnische Systeme und Visuelle Verarbeitung möchten sie Licht als wirksamen Bestandteil moderner Gesundheitsstrategien nachhaltig und messbar etablieren. Unter dem Namen Akaris soll eine Plattform entstehen, die sich mit den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Lichttherapien (Lichtinterventionen) beschäftigt und sie zugänglich machen will.
Im Zentrum des Projekts stehen präventive und medizinische Anwendungen mit einem Bezug zum Licht. Dazu zählen etwa innovative Lichttherapien zur Behandlung von saisonal abhängigen Depressionen (SAD), unterstützende Verfahren bei depressiven Beschwerden und Lösungen zur gezielten Steuerung des natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus. Dieser wird im Alltag zunehmend belastet: Schichtarbeit, Jetlag oder andere Verschiebungen der Schlafgewohnheiten sind ein ernstzunehmendes Thema. Daraus resultierende Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und verminderte Leistungsfähigkeit können individuelle und wirtschaftliche Belastungen verursachen.
Individuelle Lichtprofile helfen Menschen
Für Menschen mit Migräne oder zur Vorbeugung von Kurzsichtigkeit bei Kindern und Jugendlichen sollen individuelle Lichtprofile entwickelt und aktuelle Forschungsarbeiten in enger Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Partnern weiter vorangetrieben werden. Vielversprechende Ansätze und neueste Erkenntnisse aus Chronobiologie und Neurowissenschaft werden mit klinisch erprobten Verfahren zusammengeführt und schaffen eine fundierte Grundlage für evidenzbasierte Innovationen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) fördert das Projekt mit einem EXIST-Gründungsstipendium.