Lager und Logistik

Lagerhallen umfassen verschiedene Bereiche: Verladerampen, Regale oder Arbeiten am Schreibtisch stellen unterschiedliche Anforderungen an die Beleuchtung. Bei der Planung müssen außerdem hohe Dachkonstruktionen mit großen Lichtpunkthöhen und oft schmale Regalgänge beachtet werden. Zudem gibt es in den meisten Lagerhallen nur wenig oder überhaupt kein Tageslicht.


Für Regallager ist die vertikale Beleuchtungsstärke besonders wichtig: Nur bei ausreichend Helligkeit in der Vertikalen können Aufschriften auf den gelagerten Waren und die Regalbeschriftung schnell und fehlerlos gelesen werden. Die in DIN EN 12464-1 normierten 100 bis – für ständig besetzte Lagerräume – 200 Lux mittlere Beleuchtungsstärke sind deshalb in der Regel zu wenig Licht. Die Brancheninitiative licht.de empfiehlt, zumindest in bestimmten Bereichen, 300 Lux zu installieren, damit Beschriftungen, Lieferscheine und Lagerpapiere mühelos gelesen werden können.

Licht für Hochregallager

Die höchsten Ansprüche an eine gleichmäßige vertikale Beleuchtung stellen Hochregallager mit ihren teilweise sehr schmalen Wegen. Hier müssen mit entsprechend tief strahlenden und bei Lese- und Suchaufgaben breit oder schräg strahlenden Leuchten alle technischen Möglichkeiten der Lichtlenkung ausgeschöpft werden.

Ein- und Ausfahrten von Lagerhallen

Die Beleuchtung der Ein- und Ausfahrten von Lagerhallen orientiert sich an der hohen Unfallgefahr an diesen Schnittstellen zwischen Innen- und Außenbereich. Hier überfordern große Helligkeitsunterschiede die Augen. Kritisch ist vor allem der Übergang vom Hellen ins Dunkle. Bei Tag ist das die Einfahrt in die vergleichsweise dunkle Halle, bei Nacht die Ausfahrt aus der beleuchteten Halle. Um Unfälle zu vermeiden, müssen die unterschiedlichen Beleuchtungsniveaus im Übergangsbereich ausgeglichen werden; dafür ist eine umschaltbare Beleuchtungsanlage für den Tag- und den Nachtbetrieb notwendig.

Beleuchtungssysteme für Lager und Logistik

Auch in Lagerhallen ist die Hallenhöhe ausschlaggebend: bis sechs Meter werden eher LED-Lichtbandsysteme, ab sechs Meter auch Hochdrucklichtsysteme eingesetzt. Für beide Systeme gibt es spezielle Lichtverteilungen, die sich bis zu 15 Meter Lichtpunkthöhe eignen und gleichmäßige vertikale Beleuchtungsstärken bieten. Bei der Lichtplanung sind Maßnahmen zu ergreifen, die Direktblendung beim Hinaufschauen in die Regale reduzieren.

In Kühlräumen müssen Leuchten höherer Schutzart eingesetzt werden. Hier spielt die LED ihre Stärke aus; im Vergleich zu Leuchtstofflampen sinkt das Beleuchtungsniveau bei tiefen Temperaturen nicht ab.

Lichtmanagement für Lager und Logistik spart

Die höchste Einsparungen bieten Systeme, die das Licht nur dorthin bringen, wo es benötigt wird, und nur dann, wenn es benötigt wird. Eine Lagerhalle kann in „Zonen" unterteilt werden. Anwesenheitssensoren, die jeder Zone zugeordnet sind, aktivieren die volle Ausleuchtung der Zone, wenn eine Bewegung darin erkannt wird oder sich jemand dieser Zone nähert. Dadurch ist gewährleistet, dass sich Personen und Fahrzeuge sicher in der Lagerhalle bewegen können. Wenn ein Raum nicht belegt ist, wird das Licht auf eine energiesparende Hintergrundbeleuchtung gedimmt.

Die Zonen sollten einfach konfiguriert werden können, zum Beispiel über eine Fernbedienung. Gemeinsam mit dem Anwender werden die unterschiedlichen Zonen definiert und die Beleuchtungsniveaus für die Anwesenheit von Personen sowie für die Abwesenheit mit dezenter Hintergrundbeleuchtung eingestellt. Sofern die Raumaufteilung geändert werden soll, können die Zonen mit der Fernbedienung jederzeit schnell neu konfiguriert werden.

Vorgaben nach DIN 12464-1: Lager

Raum, Aufgabe, Tätigkeit Em UGRL U0 Ra
Vorrats- und Lagerräume 100 25 0,40 60
Versand- und Verpackungsbereiche   300 25 0,60 60
Hochregallager, Fahrwege
ohne Personenverkehr
Fahrwege mit Personenverkehr

  20
150

 –
22

0,40
0,40

40
60
Leitstand 150 22 0,60 80
Hochregalfront    200  – 0,40 60

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