Foyer und Rezeption

Foyer und Rezeption sind die Visitenkarte eines Hauses. Architektur und Möblierung, Akustik und die Lichtgestaltung prägen den ersten Eindruck. Er entscheidet, ob sich Besucher und Nutzer im Foyer oder an der Rezeption willkommen fühlen.
 

Der Eingang verbindet Außen- und Innenbereiche von Gebäuden. Passanten wechseln vom Hellen in Dunkle oder umgekehrt und müssen sich an den Helligkeitswechsel gewöhnen (= Adaptation). Deshalb ist im Bereich der Eingangstür eine Adaptationsstrecke sinnvoll: Tagsüber muss der Eingang in Abhängigkeit vom Tageslichtangebot hell bis sehr hell beleuchtet sein. Nachts sollte die Beleuchtungsstärke im Gebäude in Richtung Ausgang abnehmen. Dafür empfiehlt sich eine tageslichtabhängige Lichtregelung.

In Eingangshallen beträgt die Beleuchtungsstärke nach DIN EN 12464-1 mindestens 100 Lux; bei höherer Besucherfrequenz sind es mindestens 200 Lux.

Vorsicht Stufe

Treppen und einzelne Stufen, die den Eingangsbereich gliedern oder weiter ins Gebäude führen, erfordern besondere Aufmerksamkeit. Gut entblendete Leuchten mit breitstrahlender Lichtverteilung sorgen dafür, dass sich Trittstufen durch kurze, weiche Schatten deutlich voneinander absetzen. Ein Plus an Sicherheit bieten Orientierungs- und Markierungsleuchten, montiert an der treppenbegleitenden Wand oder direkt integriert in die Setzstufen. Minimalisierte LED-Lösungen können auch in Handläufe eingesetzt werden. 

Licht im Foyer

Eine repräsentative und angenehme Beleuchtung im Foyer entsteht durch die Kombination von direktem und indirektem Licht. Deckenleuchten, Downlights, Pendelleuchten und Strahler sind geeignete Leuchten, um die Architektur zu betonen und Besuchern die Orientierung zu erleichtern.

Sind Sitzecken oder Wartenischen für Besucher im Foyer integriert, empfiehlt es sich, diese Bereiche eigenständig zu beleuchten. Da hier häufig auch gelesen wird, ist eine Beleuchtungsstärke von 300 Lux notwendig. Das Licht von Wandflutern, Steh- und Tischleuchten unterstützt die Sehaufgabe und setzt Akzente im Foyer.

Licht an der Rezeption

Für die meisten Besucher führt der erste Weg zur Rezeption; sie muss klar als Anlaufstelle erkennbar sein. Wer an die Theke tritt, sucht Rat oder Information. Die europäische Norm DIN EN 12464-1 zur Beleuchtung von Arbeitsstätten in Innenräumen nennt für Empfangstheken eine Beleuchtungsstärke von 300 Lux. Eine gute Wahl sind direkt strahlende Pendelleuchten, die dem Verlauf der Theke folgen. Alternativ werden Downlights eingesetzt. Zusätzliches seitlich einfallendes Licht – z. B. von Wandleuchten – erhöht die vertikale Beleuchtungsstärke an der Rezeption und schützt vor störender Schattenbildung, wenn sich einer der Gesprächspartner über die Theke beugt.

Damit das Licht nicht blendet, müssen ausreichend abgeschirmte Leuchten eingesetzt und entsprechend ausgerichtet werden. Vor Reflexblendungen durch Spiegelungen schützen matte Oberflächen auf der Theke.

Der Arbeitsplatz an der Rezeption ähnelt demjenigen im Büro: Schreiben, Lesen und am Bildschirm arbeiten sind anstrengende Sehaufgaben; hier müssen mindestens 500 Lux Beleuchtungsstärke erreicht werden.

Licht für Präsentationen

Häufig wird das Foyer auch als Ausstellungsraum genutzt. Unternehmen bieten Künstlern diesen Raum, um Objekte zu präsentieren; Schulklassen stellen ihre Projektarbeiten aus. Als passende Lösung bietet sich eine ergänzende, separat schaltbare und individuell anzupassende Beleuchtung der vertikalen Wandflächen mit asymmetrisch abstrahlenden Wandflutern oder verstellbaren Strahlern an einem Schienensystem an.

Ein großes Foyer, etwa in Unternehmen, Hotels oder Bildungseinrichtungen, dient mitunter auch als Bühne für Vorführungen. Variable Bühnenstrahler rücken Aufführungen ins rechte Licht und werden ergänzend zur getrennt regelbaren Grundbeleuchtung eingesetzt.

Lichtsteuerung für Foyer und Rezeption

Ein Lichtmanagementsystem mit voreingestellten Szenen und einfacher Bedienung sorgt für Komfort und Alltagstauglichkeit. Der Einsatz von Präsenzmeldern – in Kombination mit Lichtsteueranlagen – spart deutlich Energie. Ist zudem ausreichend Tageslicht vorhanden, lässt sich das künstliche Licht über Sensoren auf das benötigte Minimum reduzieren.

Eine Sicherheitsbeleuchtung ist für alle Verkehrsflächen vorzusehen.

Normen

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