Wartezimmer

Nach der Anmeldung werden Patienten für gewöhnlich gebeten, zunächst einmal im Wartebereich Platz zu nehmen. Die kürzeste Wartezeit sollte so angenehm wie möglich gestaltet werden. Eine behagliche, ausgleichende und entspannende Lichtatmosphäre trägt wesentlich dazu bei.


Nervosität und Ungewissheit können den Aufenthalt im Wartezimmer belasten. Eine freundliche und beruhigende Lichtatmosphäre nimmt Patienten die Furcht. Angenehmes Licht entsteht im Zusammenspiel von direkter und indirekter Beleuchtung – wobei indirekte Anteile überwiegen sollten. Denn indirekt wirkendes Licht von Wandleuchten wird von Decken und Wänden zurückgeworfen und erzeugt eine unaufdringliche Lichtstimmung. Es kann akzentuierend eingesetzt werden oder vollständig die Allgemeinbeleuchtung übernehmen. Eine Alternative sind Stehleuchten, die ihr Licht als Uplight auch nach oben abgeben. Doch Achtung: Sind die Leuchtdichten an Wänden und Decke zu hoch, kann das indirekte Licht blenden.

Lichtquellen mit guten Farbwiedergabeeigenschaften (Ra ≥ 80) lassen Gesichter natürlich und freundlich erscheinen. Für eine angenehme Raumatmosphäre sorgen außerdem warmweißes Licht (etwa 3.000 Kelvin) und eine nicht zu kontrastreiche Akzentbeleuchtung. RGB-Lichtsteuerungen sorgen dafür, dass farbiges Licht variabel und vorprogrammiert genutzt werden kann, um z. B. gelbes, beruhigend wirkendes Licht oder langsam sich verändernde Farbverläufe zu erzeugen.

Gibt es im Wartezimmer eine Spielecke für Kinder, sollte diese zusätzlich beleuchtet sein. Damit die Kleinen aber nicht in Versuchung kommen, heiße oder elektrische Teile anzufassen, müssen die Leuchten außerhalb ihrer Reichweite montiert werden.

In Wartebereichen von Kliniken oder ambulanten OP-Zentren müssen Leuchten an der Decke (Anbau- oder Einbauleuchten) gut gegen den direkten Einblick abgeschirmt sein, um für liegend Wartende unangenehme Blendung zu vermeiden. LED-Leuchten zeichnen sich durch geringen Energieverbrauch und lange Lebensdauer aus.

Licht zum Lesen

Viele Patienten überbrücken die Zeit bis zur Untersuchung oder Behandlung mit Lesen oder der Nutzung ihres Smartphones. Grundvoraussetzung für diese Sehaufgabe ist ein ausreichendes Beleuchtungsniveau. Für Warteräume mit Lesemöglichkeit schreibt DIN EN 12464-1 daher mindestens 300 Lux Beleuchtungsstärke vor; ansonsten reichen 200 Lux. Werden Platz bezogene Stehleuchten eingesetzt, empfiehlt licht.de, einen zu starken Kontrast zwischen Lese- und Raumlicht (Umgebungslicht) zu vermeiden – er lässt die Augen schnell ermüden.

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